Welche Ausrüstung sollte ich zum Wandern mitnehmen?
Der Erfolg einer Wanderung - einer Tagestour ebenso wie einer großen Wandertour über mehrere Tage in der freien Natur - hängt sehr von der Ausrüstung ab, die ihr mitnehmt. Das richtige Equipment zum Wandern im Gebirge stellt sicher, dass ihr nicht zu viel Gepäck mitschleppt, aber dennoch alles dabeihabt, was ihr für eure Sicherheit und euren Komfort braucht. Auf dieser Seite stellen wir euch die Top 10 des unverzichtbaren Wanderzubehörs für gelungene Wanderungen vor. Dieses Zubehör vervollständigt euer Wander- und Trekkingmaterial und hilft euch dabei, euer Abenteuer in den Bergen voll und ganz zu genießen.

1. Wanderstöcke – Damit entlastet ihr eure Muskeln und Gelenke
Die Wanderstöcke sind kein Muss, erweisen sich aber im hügeligen, zum Teil unwegsamen Gelände sowie bei längeren Wanderungen als nützlich. Bergauf stützen sie euch und helfen euch, voranzukommen. Bergab entlasten sie eure Gelenke und Muskeln und nehmen ihnen ein wenig von dem Gewicht ab, das sie tragen müssen. Ein Teil des Gewichts wird nämlich auf die Arme verlagert, sodass ihr eure Knie und Beine schont und zugleich an Stabilität gewinnt. Um es etwas anschaulicher zu machen: Euer Gewicht wird auf vier Punkte (Beine und Arme) statt nur auf zwei (Beine) verteilt. So lassen sich technische Passagen einfacher und sicherer meistern. Zu kaufen gibt es Teleskopstöcke und klappbare Stöcke, was den Transport erleichtert, wenn ihr sie gerade nicht benutzt. Entscheidet euch für möglichst leichte und solide Wanderstöcke, zum Beispiel aus Aluminium oder Kohlefaser, um nicht noch unnötig mehr Gewicht zu eurem Rucksack hinzuzufügen. Viele Wanderer schätzen Wanderstöcke, weil sie dank ihrer ihren Laufrhythmus wahren, das Körpergewicht besser ausbalancieren und die Sicherheit etwa beim Durchqueren von Wasserläufen oder im unwegsamen Gelände erhöhen können.

2. Zubehör zur Orientierung – Karten, Kompass und Wandernavi
Orientierung ist das A und O beim Wandern. Deshalb ist es unabdingbar, entsprechendes Zubehör dabeizuhaben, damit ihr euch nicht verlauft. Die Kombi aus detaillierter Geländekarte, einem Kompass und eventuell einem Wandernavi ist ratsam. Selbst wenn es gute Smartphone-Apps gibt, so ersetzt doch nichts einen zuverlässigen Kompass, der auch ohne Batterie funktioniert. Stellt vor eurer Wandertour sicher, dass ihr Karte und Kompass auch lesen könnt. Eine GPS-Uhr oder ein tragbares Navi können eine sehr gute Ergänzung darstellen, wenn ihr euren exakten Standort ermitteln und einer Route folgen wollt - vor allem dann, wenn ihr die beschilderten Wanderwege verlasst. Erhältlich sind zahlreiche verschiedene Modelle, die mitunter wasserdicht und sehr präzis sind. Vergesst aber nicht, dass derartige elektronische Geräte auch Batterien oder Akkus brauchen. Nehmt also Wechselbatterien oder eine Powerbank mit, wenn ihr zu einer längeren Tour aufbrecht. Mit diesem Orientierungszubehör könnt ihr eure Abenteuer genießen und müsst keine Angst haben, euch zu verlaufen und den Weg zurück zu eurem Zeltlager oder zum Auto nicht mehr zu finden.

3. Trinken – Trinkflasche aus Edelstahl und genügend Wasser
Wenn ihr körperlich aktiv seid, ist es wichtig, dass ihr genügend Flüssigkeit zu euch nehmt. Denkt also dran, immer eine zur Dauer eurer Wanderung passende Trinkflasche oder eine Trinkblase mitzunehmen. Eine Edelstahl-Flasche ist dabei anzuraten: Ihr Material ist robust, geschmacksneutral und hält das Wasser kühl und frisch (einige Thermosflaschen aus Edelstahl halten die Wärme bzw. Kälte über Stunden). Nehmt mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Person auf einen Tagesmarsch mit, wenn es sehr warm oder die Route anstrengend ist auch mehr. Das Edelstahl stellt sicher, dass ihr lange viel Freude an eurer Trinkflasche habt, denn sie widersteht auch Stößen und gibt vor allem keine schädlichen Substanzen ans Wasser ab. Es gibt verschiedene Behältersysteme: von der einfachen Metallflasche bis zur Trinkblase mit Schlauch, damit ihr fürs Trinken nicht extra anhalten müsst. Die Wahl liegt bei euch, welches System am besten zu eurer Art zu laufen passt. Achtet aber aufs Gewicht des Wasser in eurem Rucksack (1 Liter Wasser = 1 kg Gewicht): Macht es euch nicht schwerer als nötig, sondern schaut lieber auf der Karte nach, wo ihr auf eurem Weg eventuell Wasserstellen findet. So könnt ihr einen kleinen Filter oder spezielle Reinigungstabs mitnehmen, um eure Flasche mit Wasser aus einem Bach aufzufüllen (möglichst fernab von den Städten und auf keinen Fall aus stehenden Gewässern). Beim Wandern ist genügend Flüssigkeit enorm wichtig, vor allem bei Bergtouren oder bei Hitze, denn so bleibt ihr bis ins Ziel hinein topfit.

4. Sonnenschutz – Sonnenbrille, Hut und Sonnencreme
Selbst wenn es eher frisch und der Himmel bewölkt ist, können euch die UV-Strahlen bei langen Ausflügen in Höhenlagen oder im freien Gelände schaden. Ein guter Sonnenschutz gehört deshalb zu den Dingen, die ihr nicht vergessen solltet. Dazu gehört natürlich eine Qualitäts- Sonnenbrille mit einem hohen Schutzfaktor (Kategorie 3 oder 4 fürs Hochgebirge), damit eure Augen vor Blendung und den UV-Strahlen geschützt sind. Setzt auch einen Hut oder ein Cap auf, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Und cremt euch mit Sonnencreme ein (möglichst mit Lichtschutzfaktor 50). Denkt dabei auch an eure Lippen und verwendet einen Anti-UV-Lippenstift. Falls ihr eine Sehbrille oder eine Sonnenbrille tragt, ist Sonnenbrillen-Zubehör wie Brillenbänder ratsam, damit ihr eure Brille beim Laufen nicht verliert. Diese Accessoires sind mitunter nur Details, die aber zu eurem Komfort beitragen und dafür sorgen, dass ihr bei Sonnenschein sicher unterwegs seid. Vergesst auch nicht, dass der Schnee das Sonnenlicht reflektiert: Im Winter oder bei Gletschertouren sind spezielle Gläser notwendig.

5. Erste-Hilfe-Set und Rettungsdecke – Seid für den Ernstfall vorbereitet
Mitunter denkt man nicht dran, aber ein kleines Erste-Hilfe-Set gehört in jede gute Trekking-Ausrüstung. Dazu gehören verschieden große Pflaster wie jene der Marke Compeed, sterile Kompressen, Desinfektionsmittel, Verbände für mögliche Verstauchungen und etwas, um Blasen zu behandeln. So könnt ihr kleinere Verletzungen im Laufe eurer Wanderung problemlos verarzten. Nehmt auch eine Pfeife mit (oft gehört eine solche zur Ausstattung eures Rucksacks), damit ihr im Notfall auf euch aufmerksam machen könnt. Und noch ein wichtiges Element: die Rettungsdecke. Sie ist ultraleicht (wiegt nur wenige Gramm) und nimmt kaum Platz weg, kann euch aber das Leben retten, falls ihr nachts oder bei schlechtem Wetter auf das Rettungsteam warten müsst. Sie schützt euch je nach Situation vor Kälte, Regen und Sonne und dient zugleich als visuelles Signal, da ihre silberne bzw. goldene Seite das Licht reflektieren.

6. Mehrzweck-Taschenmesser – Ein vielseitiges Tool für alle Fälle
Eine Liste ohne Taschenmesser ist undenkbar. Solch ein Mehrzweck-Messer (vom Typ Schweizer Taschenmesser oder Multi-Tool-Messer) ist ein treuer Begleiter für jeden Wanderer. Dieses kleine Werkzeug erfüllt mehrere Funktionen: Es schneidet eure Wurst oder den Käse, öffnet eine Essensverpackung, repariert beschädigte Zeltteile, hilft beim Schnitzen eines Wanderstocks oder schneidet Kleinholz, damit ihr euch ein Feuer machen könnt (dort wo es erlaubt ist). Greift dabei zu einem rostfreien Qualitäts-Messer, an dem ihr viele Jahre lang Freude haben werdet. Es gibt zahlreiche Modelle an Taschenmessern mit verschiedenen Funktionen (Klingen, Dosenöffner, Schraubendreher, Schere, ...). Sucht euch das Modell aus, das zu euren Bedürfnissen und zur Art der Wanderung passt. Das Messer ist ein echter Allrounder, der fast keinen Platz im Rucksack wegnimmt, den ihr aber früher oder später sicher brauchen werdet.

7. Stirnlampe – Damit ihr im Dunkeln seht und gesehen werdet
Die Stirnlampe gehört zu den unverzichtbaren Dingen, die jeder Wanderer mitnehmen sollte, selbst wenn ihr plant, vor Einbruch der Dunkelheit zurückzusein. Etwas Unvorhergesehenes kann immer passieren und eure Rückkehr verzögern - und dann ist es womöglich schon Abend und ihr seid noch unterwegs. Nützlich ist eine Lampe auch, wenn ihr etwas in eurem Rucksack sucht, ihr aber bei bewölktem Himmel im Wald nicht viel seht. Außerdem hilft eine Stirnlampe, um im Notfall auf euch aufmerksam zu machen. Entscheidet euch für ein leichtes Modell mit einer guten Leuchtstärke und einer ausreichend langen Akkulaufzeit. Es gibt etwa Modelle, die ihr per USB aufladen könnt. Andere funktionieren mit klassischen Batterien. Es ist an euch zu entscheiden, welche Variante für euch am praktischsten ist. Dank des geringen Gewichts einiger moderner Modelle könnt ihr die Stirnlampe beim Laufen um den Kopf oder um den Hals tragen, ohne dass sie euch stört. Vergesst nicht, den Akkustand zu kontrollieren, bevor ihr aufbrecht, und eventuell Wechselbatterien mitzunehmen, damit ihr unterwegs keine böse Überraschung erlebt. Dieses kleine Accessoire ist in punkto Sicherheit von großer Bedeutung - vor allem bei Wanderungen in der Dämmerung oder in den Bergen abseits der befestigten Wege. Und wenn ihr allein unterwegs seid, ist eine Lampe noch wichtiger: Bei einem Problem könnt ihr euch auf sie verlassen, dass sie euch den Weg leuchtet.

8. Rucksack – Die Basis eurer Wander- und Trekking-Ausrüstung
Der Rucksack ist die Basis eurer Wanderausrüstung. In ihm transportiert ihr eure Sachen und ihr solltet ihn passend zur Dauer und zur Art der Wanderung aussuchen. Es gibt ein sehr breites Angebot an Rucksäcken (20 bis 30 Liter für Tagestouren, 40 bis 60 Liter für mehrtägige Wanderungen und über 60 Liter für Trekkingtouren). Entscheidet euch für einen Qualitätsrucksack mit Bauchgurt und verstellbaren Schulterträgern, damit ihr das Gewicht gut auf den Körper verteilen könnt. Ein gut sitzender Rucksack entlastet eure Schultern und gibt etwas vom Gewicht auf die Hüften ab. Denkt auch an einen Regenschutz: Einige Rucksäcke sind mit einer wasserdichten Schutzhülle versehen oder setzen auf wasserabweisende synthetische Materialien. Und wasserdichte Modelle halten eure Sachen trocken, wenn euch ein Schauer überrascht, damit ihr trotzdem ganz normal weiterwandern könnt. Wichtig auch: Ein schwerer Rucksack kann euch den Spaß an eurer Tour verderben. Nehmt also nur das Wichtigste mit und stellt sicher, dass ihr alles optimal organisiert einpackt.

9. Robuste Wanderschuhe – Wichtig für schmerzfreies Wandern in den Bergen
Gute Wanderschuhe sind maßgeblich für ein bequemes und sicheres Wandern. Mit Schuhen, die nicht passen, könnt ihr euch Blasen reiben, die euch euer Abenteuer vermiesen. Ratsam ist, die Schuhe passend zum Gelände und zu eurem Gepäck zu wählen. Wanderstiefel bieten zum Beispiel im unwegsamen Gelände mehr Knöchelhalt, während Halbschuhe (oder Wandersandalen im einfachen Gelände) sich für weniger anspruchsvolle Touren im Flachen eignen. Greift zu einem atmungsaktiven und wasserdichten Modell, wenn ihr im Gebirge wandern wollt, wo das Wetter schnell umschlägt. Die Materialien, aus denen die Schuhe gemacht sind, haben Einfluss auf den Komfort und die Ausdauer: Leder, Gore-Tex und andere synthetische Materialien sind denkbar. Wichtig ist, dass ihr den bestmöglichen Kompromiss zwischen Schutz, Atmungsaktivität und Gewicht findet. Als Faustregel gilt: Ein Kilo an den Füßen ist wie fünf Kilo auf dem Rücken. Wenn ihr also ein paar Gramm bei den Wanderschuhen einsparen könnt, schont ihr automatisch eure Kräfte. Zu schwere Schuhe erhöhen das Gewicht, das auf eure Sehnen, Muskeln und Gelenke wirkt, und sorgen dafür, dass ihr schneller müde werdet. Umgekehrt machen euch leichte Schuhe agiler und erhöhen den Tragekomfort. Die Materialien der Wanderschuhe entwickeln sich in den vergangenen Jahren immer weiter und sorgen nicht nur für weniger Gewicht, sondern auch für ausreichend Schutz. Noch etwas: Nehmt bei längeren Touren auch ein Paar leichte Wechselschuhe mit, die ihr abends im Biwak anziehen könnt: Wandersandalen sind überaus praktisch, damit eure Füße nach einem langen Marsch ein wenig atmen können.

10. Wanderkleidung – Entscheidet euch für wasserdichte und atmungsaktive Modelle
Der Witterung angemessene Wanderkleidung ist unabdingbar, damit ihr Spaß beim Wandern habt. Das Lagen-Prinzip ist dabei euer bester Freund: atmungsaktive Unterwäsche, die den Schweiß entweichen lässt, eine isolierende Zwischenschicht (Fleecejacke oder leichte Daunenjacke) gegen die Kälte und eine Außenschicht, die euch vor Wind und Regen schützt. Letztere sollte aus Hosen und Jacken aus wasserdichten und winddichten technischen Materialien bestehen. Es gibt dabei zahlreiche wasserdichte Modelle (z.B. Hardshell-Jacken mit Gore-Tex-Membran), die verhindern, dass Wasser eindringt, und zugleich Schweiß entweichen lassen. Die meisten Kleidungsstücke bestehen aus synthetischen Materialien, die schnell trocknen und den Schweiß - anders als etwa Baumwolle - entweichen lassen. Eine Regenjacke und eine Fleecejacke im Rucksack zu haben ist nie verkehrt. Und denkt auch an verschiedene Accessoires wie eine Mütze, einen Halswärmer oder Handschuhe, wenn die Temperaturen sinken - oder einen Hut für die Sonne. Technische Wechselsocken sind auch ein Muss, um Blasen zu vermeiden. Die eigene Wanderkleidung an die Jahreszeit anzupassen ist Teil der optimalen Vorbereitung auf eure Wanderung.

11. Bonus: Der Fotoapparat!
Wir führen ihn als Bonus auf, denn er ist natürlich nicht so unverzichtbar wie der Rest der Liste. Aber trotzdem: Einen Fotoapparat solltet ihr auch mitnehmen, um die schönen Momente auf eurer Tour für die Ewigkeit festzuhalten. Mit der Zeit verblassen die Erinnerungen nämlich und die fantastischen Landschaften sowie so manches Detail geraten in Vergessenheit. Diese Dinge zu fotografieren erlaubt es euch, sie später noch einmal anzuschauen sowie natürlich euren Liebsten zu zeigen. Die Profi-Fotoausrüstung mit schwerem Teleobjektiv muss es dabei nicht unbedingt sein. Es gibt heute leichte und kompakte Kameras mit einer ausgezeichneten Bildqualität, die auch unter schwierigen Bedingungen weitaus bessere Fotos machen als das Smartphone. Das einzigartige Licht auf den Berggipfeln, der Morgennebel auf dem See oder wilde Tiere, die vor euch über die Lichtung laufen: Mit einem Fotoapparat könnt ihr diese einzigartigen Momente eurer Wanderung verewigen.
Wenn ihr diese zehn Dinge zum Wandern mitnehmt, habt ihr alles Wichtige dabei, um sicher unterwegs zu sein und eure Wanderung rundum genießen zu können. Je nach Klima, Dauer und Ziel eurer Wandertour kann die Liste natürlich ein wenig variieren. Auch hängt eure Ausrüstung davon ab, ob ihr allein wandert oder in Begleitung. Aber die Basis bleibt bei so gut wie allen Wanderungen zu Fuß gleich. Jedem dieser Wanderzubehör-Teile kommt dabei eine besondere Rolle für euren Komfort und eure Sicherheit zu. Und selbst kleinste Dinge können am Ende den Unterschied ausmachen.
Je nach Gelände und Jahreszeit solltet ihr die Liste noch durch spezifisches Equipment erweitern: etwa durch Schneeschuhe für Winterausflüge im Gebirge oder Wandersandalen, in denen ihr einen Bach durchqueren könnt, ohne eure Schuhe nass zu machen. Jedes Abenteuer ist einzigartig - und entsprechend solltet ihr eure Ausrüstung anpassen.