Der Sommer ist eine wunderbare Jahreszeit, in der ihr die Natur erkunden und sie in all ihrer Schönheit bewundern könnt. Ob leidenschaftlicher Wanderer oder Naturneuling: Wer im Sommer draußen unterwegs ist, muss sich gut vorbereiten. Die Basis für sommerlichen Wanderspaß ist die richtige Wahl eurer Ausrüstung. Diese sollte bequem sein und euch vor der Witterung schützen. Mit diesem Ratgebertext geben wir euch alle wichtigen Informationen an die Hand, die ihr braucht, um euer optimales Outfit zu finden - damit eure Ausflüge gelingen und ihr Spaß an der Natur habt.

Besonderheiten des Wetters in den Bergen
Die Berge sind eine unerschöpfliche Quelle für Kraft und Lebensenergie. Doch sie können sich auch rasch von ihrer feindseligen Seite zeigen und ihr solltet sie niemals unterschätzen. Zu jeder Jahreszeit - also auch im Sommer - kann das Wetter von einer Minute auf die andere komplett umschlagen. Um zu verhindern, dass euch ein Regenschauer, ein Sturm oder gar ein Gewitter überraschen und auf dem falschen Fuß erwischen, solltet ihr immer den Wetterbericht ansehen, bevor ihr zu einer Wanderung aufbrecht. So könnt ihr euer Outfit anpassen und entscheiden, welche Kleidung ihr in eurem Rucksack mitnehmt. Damit euch nicht kalt wird, wenn ihr etwa eine Pause einlegt, raten wir euch, immer eine Fleecejacke oder eine Daunenjacke mitzunehmen. Ebenso unverzichtbar ist eine wasserdichte Wanderjacke, da ihr in den Bergen nie vor einem Regenschauer gefeit seid. Diese schützt euch auch vor Wind und erweist sich in Höhenlagen immer als nützlich und praktisch.

Sich über das Gelände informieren
Wenn ihr regelmäßig wandern geht, wisst ihr wahrscheinlich, welche Wanderkleidung ihr mitnehmen solltet. Brecht ihr jedoch zu einem Wanderwochenende, zu einem längeren Wanderurlaub oder zu einer Trekkingtour im Ausland auf, solltet ihr euch unbedingt vorab informieren, was euch erwartet. Nur so stellt ihr sicher, dass die Wanderung am Ende nicht schwieriger als gedacht ist und euch die Bedingungen vor Ort vor Probleme stellen. Auch solltet ihr den Wetterbericht ansehen, um eine Vorstellung von der Witterung zu bekommen, die in eurem Wandergebiet vorherrscht. So könnt ihr die passende Kleidung mitnehmen und eure Ausrüstung rechtzeitig vervollständigen, sollten euch gewisse Teile noch fehlen.

Wanderkleidung: Das Prinzip der 3 Lagen
Das Prinzip der 3 Lagen ist im Outdoor-Bereich weit verbreitet, denn es erlaubt euch, eure Kleidung an die jeweilige Witterung anzupassen. Komfort, Schutz und gute Wärmeisolierung sind garantiert. Das Ziel des 3-Lagen-Prinzips ist eine optimale Kombination von Feuchtigkeitsschutz, thermischer Isolierung und Schutz vor schlechtem Wetter.

Die erste Lage: leicht und atmungsaktiv
Die erste Lage liegt direkt auf der Haut und ist die Basis eurer Kleidung. Ihre Aufgabe ist es, Feuchtigkeit und Schweiß von eurem Körper fernzuhalten. Meist besteht diese erste Kleidungsschicht aus einem synthetischen Stoff, aber es gibt auch erste Lagen aus Merinowolle. Baumwolle ist weniger gut geeignet, denn sie absorbiert zwar Feuchtigkeit, trocknet aber nur langsam und sorgt so für ein Kältegefühl, das sehr unangenehm sein kann.
Welches Material ist am besten geeignet?
- Viele erste Lagen bestehen aus Polyester. Andere werden aus Polyamid hergestellt - und eine Mischung der beiden Materialien ist auch nicht selten. Zwar setzen zum Glück immer mehr Hersteller auf Wanderkleidung aus recyceltem Polyester oder Polyamid, doch bestehen noch immer nicht wenige Textilien aus klassisch produzierten synthetischen Materialien. Die Vorzüge dieser Materialien sind ihre Leichtigkeit und Sanftheit auf der Haut. Zudem sind sie solide. Um den Stoff dehnbar zu machen und so eure Bewegungsfreiheit zu erhöhen, wird manchmal Elasthan zum Polyester hinzugefügt. Die ersten Lagen aus synthetischen Materialien bieten einen optimalen Komfort, lassen Schweiß schnell entweichen und trocknen sehr schnell. Allerdings sind sie nicht allzu geruchsneutral und ihr müsst relativ oft die Kleidung wechseln und waschen.
- Bei den Naturfasern nimmt die Merinowolle den ersten Platz ein. Es handelt sich um Schafwolle, die für ihre exzellente Atmungsaktivität bekannt ist. Sie ist auf natürliche Art thermoregulierend und antibakteriell. Indem sie verhindert, dass sich Bakterien ausbreiten, die für schlechte Gerüche sorgen können, kann eine erste Lage aus Merinowolle über mehrere Tage getragen werden, ohne dass Schweiß zum Problem wird. An warmen Sommertagen ist ein T-Shirt aus Merinowolle sowohl in der Ebene als auch in den Bergen ideal. Die Merinowolle absorbiert Schweiß bestens und trocknet schnell, sodass ihr kein unangenehmes Feuchtigkeitsgefühl auf der Haut spürt.
- Neben Merinowolle gibt es auch noch Leinen und Hanf als Textilmaterialien, die für ihre thermoregulierenden Eigenschaften bekannt sind und geschätzt werden. Beide Kulturen benötigen nicht viel Wasser. Sie in Textilfasern zu verwandeln kostet zudem recht wenig Energie und ist umweltschonend. Wanderkleidung aus Leinen oder Hanf ist aber selten. Stattdessen gibt es oft Mischungen aus Polyester und Leinen oder Polyester und Hanf - ebenso wie es auch Kleidung aus Polyester und Merinowolle gibt.
- Als erste Lage eignet sich auch ein Mix aus Merinowolle und Lyocell. Diese Faser wird aus Holzfasern hergestellt und ist ebenfalls atmungsaktiv. Haptisch erinnert das Ganze an Viskose oder Seide.
Die zweite Lage: warm und isolierend
Die zweite Lage dient dazu, die Wärme eures Körpers zu halten und euch so vor der Kälte zu schützen. Denkbar sind eine Fleecejacke oder eine Daunenjacke, deren Füllung aus Daunen bestehen oder synthetisch sein kann. Wenn ihr früh am Morgen zu einer Wanderung aufbrecht, hält sie euch zu Beginn warm und ihr könnt sie ausziehen und in euren Rucksack packen, sobald die Sonne rauskommt oder euch vom Aufstieg eh warm wird. Entscheidet euch möglichst für eine kompakte Jacke, die sich platzsparend zusammenlegen lässt. Und wenn ihr für ein Picknick eine Pause einlegt oder ganz einfach die Landschaft in aller Ruhe bewundern wollt, holt ihr die Jacke wieder raus und sie hält euch weiter warm.
Die dritte Lage: wasserdicht
Beim Wandern schützt die dritte Lage vor der Witterung - vor allem vor Regen und Wind und manchmal auch vor ein paar Schneeflocken, die in den Bergen auch im Sommer fallen können. Diese äußere Lage muss also wasserdicht und winddicht sein, zugleich aber atmungsaktiv bleiben. Dass sie häufig als Gore-Tex bezeichnet wird, liegt schlichtweg am Erfolg der berühmten Marke für wasserdichte Membranen. Viele Modemarken setzen deshalb auf eine Gore-Tex-Membran für ihre Jacken, andere haben derweil ihre eigenen Membranen entwickelt, die sich als sehr leistungsstark erweisen. Beispiele sind Vaude und Patagonia, die ihre Jacken mit hauseigenen Membranen versehen, die effizient sind und euch trocken halten. Zugleich sind sie ökologisch nachhaltig.
Solltet ihr nur hin und wieder mal im Sommer wandern gehen, braucht ihr nicht unbedingt eine wasserdichte Jacke. Ein Regenponcho genügt auch und kann rasch übergeworfen werden, wenn ein paar Regentropfen vom Himmel fallen. Es gibt auch Capes, die im Gegensatz zu den Ponchos Ärmel haben, in die ihr die Arme stecken könnt. Regencapes und Regenponchos schützen euch so vor schlechtem Wetter. Viele Modelle sind ziemlich lang und schützen so auch die Beine, manche sind außerdem sehr weit geschnitten, damit auch der Rucksack problemlos drunterpasst und eure Ausrüstung so gut wie möglich vor Schauern geschützt wird.

Die drei Lagen können je nach Witterung individuell kombiniert und angepasst werden. Ihr müsst nicht immer alle Schichten gleichzeitig tragen. Ratsam ist es aber, die drei Lagen bei jeder Wanderung im Rucksack dabeizuhaben - für den Fall der Fälle.
Wanderhose oder Wandershorts?
Die Wahl zwischen Wanderhose und Short hängt von mehreren Faktoren ab: dem Wanderweg und dem Gelände, der Vegetation, dem Wetter und natürlich auch dem eigenen Kleidungsstil und Geschmack. Zudem spielen auch euer Wärme- und Kälteempfinden eine Rolle. Ein paar Kriterien helfen euch, die richtige Wahl zu treffen:
Wanderhose
- Schutz: gegen Sonne, Wind, frische Luft am Morgen oder Abend, Insekten, hohe Vegetation, Dornenbüsche, Sand, Dreck, kleine Steinchen auf den Wegen, ...
- Vielseitigkeit: Wanderhosen passen sich an die Wetterverhältnisse an, die im Gebirge schnell wechseln können. Sie sind perfekt für wechselhafte Bedingungen wie im Frühjahr oder Herbst geeignet, mit denen Sommer in den Bergen oft sehr viel gemein haben.
Wandershort
- Komfort und Atmungsaktivität: Im Vergleich zu einer langen Hose ist eine Wandershort leichter und luftiger, was sie ideal für hohe Temperaturen macht.
- Bewegungsfreiheit: sehr praktisch bei technisch anspruchsvollen Wanderungen oder im unwegsamen Gelände, wo es auf Agilität ankommt.
- Schnelltrocknend: Das ist von Vorteil, wenn ihr einen Bach durchquert, bei gelegentlichen Schauern oder auch wenn es sehr warm ist und ihr ins Schwitzen kommt.
Zip-Off-Hosen
Es gibt auch Wanderhosen, die sich in Shorts verwandeln lassen. Diese Zip-Off-Hosen, auch 2-in-1-Hosen genannt, lassen sich an die Witterung anpassen. Ihr müsst einfach nur die unteren Beine per Reißverschluss abmachen - und schon habt ihr Wandershorts. Um die Beine zu lösen oder wieder anzubringen, müsst ihr die Hose übrigens nicht einmal ausziehen. Ihr nehmt also ein einziges Kleidungsstück mit auf eure Wanderung und habt in Wahrheit deren zwei dabei. Im Rucksack bringt das eine Gewichtsersparnis von einigen wertvollen Gramm mit sich, was auf einer Trekkingtour von Vorteil ist.

Welche Schuhe eignen sich am besten fürs Wandern im Sommer?
Die Wahl der Wanderschuhe für eure Touren im Sommer hängt von der Art der Wanderung ab, die ihr vorhabt, sowie vom Gelände und von euren persönlichen Vorlieben. Ein paar Tipps, die euch dabei helfen werden, eure sommerlichen Wanderschuhe zu finden:
Wander-Halbschuhe
Für Wanderungen im eher flachen und stabilen Gelände sind Wander-Halbschuhe meist ausreichend. Sie bieten eine gute Griffigkeit und schützen die Zehen ausreichend. Dank der Ränder sind eure Füße auch im technischeren Gebirgsgelände sowie auf steinigen Wegen gut beschützt. Für Wanderer, die nach einem leichten Schuh und nach Bewegungsfreiheit suchen, sind sie ideal.

Trail-Laufschuhe
Falls ihr etwas flotter unterwegs sein wollt, sind Trail-Laufschuhe eine gute Wahl. Ihr Vorteil: Sie sind leicht, atmungsaktiv und griffig und zudem überaus agil. Einen besonders breiten Stoßschutz haben sie vorn und an den Seiten nicht, aber eure Zehen werden dennoch ausreichend geschützt. Dank ihrer Vielseitigkeit könnt ihr also mit einem einzigen Paar Schuhe sowohl laufen als auch wandern gehen.

Halbhohe Wanderschuhe und Wanderstiefel
Auf unwegsamen Pfaden, wo Wurzeln und Steine euren Weg pflastern und die manchmal auch glitschig sein können, ist ein höherer Schaft ratsam. Halbhohe Wanderschuhe und Wanderstiefel sind eine gute Wahl. Sie stützen die Knöchel, sorgen für Stabilität und garantieren einen effizienten Halt. Ihre robuste Bauweise, ihre Steifigkeit und ihr Schnürsystem sind an alle Situationen angepasst (Berghänge, steinige Wege, Schlamm, lange Touren mit Rucksack, ...).

Wasserdichte und atmungsaktive Schuhe
- Atmungsaktivität: Schuhe aus atmungsaktiven Materialien helfen im Sommer dabei, dass Schweiß entweichen kann und eure Füße trocken bleiben.
- Wasserdichtigkeit: Wasserdichte Schuhe sind im Sommer ein Plus, wenn ihr im Morgengrauen aufbrecht, wenn das Gras noch feucht ist. Auch wenn ihr Bäche oder Feuchtgebiete durchwandert und natürlich bei jedem Schauer sind sie von Vorteil.

Die Wandersocken
Ein speziell für Wanderungen ausgelegtes Paar Socken hält eure Füße trocken und beseitigt Schweiß. Es minimiert die Gefahr, dass der Stoff unangenehm am Fuß reibt und sich Blasen bilden können, die beim Wandern für Schmerzen sorgen. Wandersocken sind oft an jenen Stellen, an denen sie besonders stark beansprucht werden, verstärkt - etwa an der Ferse und an den Zehen. Das bietet zusätzlichen Schutz. Einige Socken verwenden Merinowolle und besitzen atmungsaktive Eigenschaften, um die Temperatur stabil zu halten. Für einen langandauernden Komfort ist das Grundbedingung.
Sonnenschutz
Wenn ihr eure Haut lange der Sonne aussetzt, kann das schwerwiegende Folgen für eure Gesundheit haben. Nicht nur die Gefahr eines Sonnenbrandes oder eines Sonnenstichs besteht, sondern auch langfristig kann euer Körper Schaden nehmen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch vor ultravioletten Strahlen schützt. Zahlreiche Wandershirts, Hemden, Hosen, Caps und Hüte bestehen aus Materialien, die über einen gewissen Sonnenschutz-Index verfügen.

Wandern im Sommer erfordert eine passende Ausrüstung, um sich vor der Sonne zu schützen, aber auch um nicht vor plötzlichen Wetterumschwüngen auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Wir empfehlen deshalb, das 3-Lagen-Prinzip zu beherzigen, denn so seid ihr immer optimal bekleidet und auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Vorteile von Wanderkleidung sind ihre Vielseitigkeit und Langlebigkeit. Ihr könnt sie auch gut zu allerlei anderen Aktivitäten tragen. Solltet ihr euch bei der Material- oder Größenwahl unschlüssig sein, könnt ihr uns gern kontaktieren. Wir helfen euch dabei, das für euch passende Outfit zu finden. So seid ihr von den Tälern bis zu den Gipfeln stets optimal ausgerüstet und dürft euch des Komforts und der Freude beim Wandern sicher sein.